Wie man eine gefälschte Rolex erkennt

Warum werden gefälschte Rolex-Uhren zum Verkauf angeboten?

Von allen beliebten Luxusmarken sind Fälschungen im Umlauf und der Uhrenmarkt bildet da keine Ausnahme. Große Marken wie Omega, Cartier und Rolex haben sich über Jahrzehnte einen guten Ruf erarbeitet. Leider gibt es auch kriminelle Organisationen, die versuchen, diesen guten Ruf zu ihren Gunsten auszunutzen. Kurz gesagt, sie verkaufen Billigproduktion zu unverhältnismäßig hohen Preisen, indem sie beliebte Uhren qualitativ minderwertig kopieren, und diese zu einem vergünstigten Preis auf den Markt bringen. Das Gleiche gilt auch für andere Designerprodukte, wie Gucci-Taschen oder Yeezys. Gefälschte Luxusuhren werden meist in Asien hergestellt und gelangen über fragwürdige Webshops auf den europäischen Markt.

Welche Arten von gefälschten Rolex-Uhren gibt es?

Leicht zu erkennen: Schlechte Fälschungen

Fälschungen werden in der Regel in drei Kategorien eingeteilt und beginnen wir mit der Kategorie, die am häufigsten erkannt wird, nämlich mit den "schlechten Fälschungen". Es sind viele schlechte Rolex-Fälschungen im Umlauf. Du begegnest ihnen beispielsweise im Urlaub auf einem Straßenmarkt oder bei einem “geschäftstüchtigen” Verkäufer am Strand. Neben Taschen und Hüten verkaufen diese Straßenhändler oftmals auch Uhren. In der Regel sind diese lediglich mit dem Namen "Rolex" und vielleicht einem Kronensymbol gekennzeichnet. Im Erscheinungsbild sehen diese Uhren dem Original jedoch nicht wirklich ähnlich.

Manchmal sind diese Fälschungen unvorstellbar schlecht, zum Beispiel weil man sich entschlossen hat, eine Rolex nachzumachen, ohne den offiziellen Rolex-Katalog zu prüfen. Da werden also Modelle angeboten, die es gar nicht gibt. Modelle wie die Rolex Day-Date ohne Datumsanzeige, eine Submariner mit einer GMT-Lünette oder, noch schlimmer, ein Daytona Chronograph mit einer drehbaren Tachymeter-Lünette. Wenn Tachymeterlünetten sich drehen könnten, hätten sie gar keine Funktion. Interessierst du dich für die Funktionsweise der Tachymeterlünette? Wirf einen Blick auf unsere Seite über Rennsportuhren. Also, Augen auf! Wenn du neu auf dem Uhrenmarkt bist, stell dir einfach die Frage: könnte eine echte Rolex solche Fehler aufweisen? Die Antwort lautet: Nein. Eine neue Rolex mit Rechtschreibfehlern oder dem Wort Quartz auf dem Zifferblatt ist definitiv nicht echt. Rolex verwendet den Begriff Quartz nur für die "Oysterquartz"-Modelle und nicht für andere Uhren.

(Eine gefälschte Rolex Daytona mit drehbarer Tachymeterlünette)

Alles über die Details: Gute Fälschungen und “Superclones”

Die zweite Art von Fälschungen sind die besseren/guten Fälschungen, die so genannten "Superclones". Diese Uhren sind im Vergleich zum Originalprodukt extrem gut produziert und in manchen Fällen kann man den Unterschied mit bloßem Auge kaum erkennen. Dennoch gibt es einige Merkmale, wie z. B. den Schriftzug auf dem Zifferblatt. Rolex ist für seine hervorragende Qualität bekannt, das gilt auch für den Schriftzug: Die Wörter sind perfekt ausgearbeitet und verblassen nicht. Wenn du also einer Uhr begegnest, auf deren Zifferblatt in leicht unregelmäßiger Schrift "Rolex" steht, weißt du sofort, dass sie nicht echt sein kann. Hinweis: Bei älteren Vintage-Uhren von Rolex kann der Schriftzug je nach Zifferblatt und der Abnutzung der gesamten Uhr verblassen. Die Abnutzung betrifft aber nicht nur den Schriftzug.

Es gibt einige Modelle mit der bekannten Cyclops-Vergrößerungslinse, die es dir erleichtert, das Datum abzulesen. Bei einer echten Uhr vergrößert diese Linse das Datum immer um das 2,5-fache. Das ist für Hersteller von Fälschungen so anspruchsvoll nachzumachen, dass man eine gefälschte Rolex mit Linse relativ einfach erkennt. Wichtig ist auch die Schriftart des Datums- (und Tages-) Fensters: Sie muss sehr gut erkenn- und lesbar sein, du solltest sie dir daher immer näher ansehen. Wenn du diesbezüglich Zweifel hast, handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung.

(Eine echte Rolex Datejust mit korrekter Schrift und Vergrößerung)

Bei modernen Rolex-Uhren ist die Rolex-Krone (Coronet) immer direkt über der 6-Stunden-Position in das Glas geätzt. Das ist zwar nicht sehr gut sichtbar, aber eine gefälschte Uhr hat dieses Detail mit Sicherheit nicht, da es technisch ziemlich anspruchsvoll (und kostspielig) anzubringen ist. Es kann vorkommen, dass das Glas einer echten Rolex durch ein Nachrüstglas ersetzt wurde, was aber nicht bedeutet, dass die ganze Uhr eine Fälschung ist.

Jeder weiß, dass Rolex eine teure Marke ist. Das liegt an den Qualitätsansprüchen bei der Herstellung. Rolex verwendet eigene Materialien, zum Beispiel spezifische Metalllegierungen. Die Weiß- und Roségoldlegierungen, die Rolex verwendet, sind einzigartig und können daher nicht korrekt nachgeahmt werden. Daher können die Farbe, das Aussehen und die Haptik des Materials eine gefälschte Uhr verraten. Diese Materialien haben demnach ein bestimmtes spezifisches Gewicht und dasselbe gilt für das Uhrwerk. Wenn du die Uhr auf eine Waage legst und das Gewicht nicht stimmt, bedeutet das, dass einige Teile fehlen oder die Uhr eine Fälschung ist. End of Story.

Ein weiteres eindeutiges Zeichen sind die Seriennummern. Rolex verwendet sein eigenes Seriennummernsystem. Das ist der Grund, warum wir die Seriennummern online immer unkenntlich machen. Dieses Detail sollte möglichst geheim bleiben, damit Fälscher sie nicht nachmachen können. Die Seriennummern auf echten Uhren befinden sich auf der sogenannten "Glasfalzhöhe" (auch “Rehaut” genannt) der Uhr bei 6 Uhr. Sie sollten perfekt zentriert und in der richtigen Schriftart sein. Das Gleiche gilt für den Rest der Glasfalzhöhe, mit der Rolex-Krone bei 12 Uhr (genau in der Mitte). Wenn diese Merkmale bei deiner modernen Uhr fehlen, müssen wir dir leider mitteilen, dass sie nicht echt ist. Bei älteren Uhren wie den (Neo-)Vintage-Uhren brachte Rolex die Seriennummern auf dem Gehäuse zwischen den Bandanstößen an. Diese kann man sehen, wenn man das Armband abnimmt. Diese Seriennummern werden mit Laser angebracht und sind so perfekt detailgetreu, wie du es von einer Rolex erwarten darfst. Wie sieht das bei einer Fälschung aus? Genau, die Antwort ist, dass man sie an schlecht angebrachten oder falschen Seriennummern erkennen kann.

Am schwierigsten ist es, wenn man eine echte Uhr am Uhrwerk von einer guten Fälschung unterscheiden möchte. Bei Superklonen sehen sogar die Uhrwerke wie echt aus. Hinweis: Die Identifizierung des Uhrwerks sollte immer von einem Fachmann vorgenommen werden, es lohnt sich also, fachkundige Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

(Eine echte Rolex mit korrekter Glasfalzhöhe)

Aus Teilen zusammengesetzt: Frankenstein-Uhren

Die dritte und letzte Kategorie gefälschter Uhren wird "Frankenstein" genannt. Diese sogenannten Frankenstein-Uhren sind Uhren, die sowohl aus echten als auch aus gefälschten Teilen bestehen. Manche Hersteller nehmen also echte Rolex-Uhren und teilen sie in verschiedene Uhren auf, um eine oder mehrere Fälschungen auf Basis einer echten Uhr herzustellen. Bedenke: Uhren mit nachgefertigten Zifferblättern, nachgefertigten Armbändern usw. sind ebenfalls Frankenstein-Uhren, also lass die Finger von diesen Angeboten. Ein gutes Beispiel: eine Vintage Rolex Datejust in 36 mm mit einem hellblauen "Tiffany"-Zifferblatt. Sie sieht aus wie eine neue Uhr, hat aber ein Vintage-Gehäuse, ein Vintage-Armband und ein Vintage-Werk. Bitte, kaufe diese Uhr nicht. Auf unserer Plattform werden keine derartigen Uhren angeboten.

(Ein echtes Rolex 1601-Gehäuse mit einem gefälschten "Tiffany"-Zifferblatt nachgerüstet)

Sei vorsichtig

Jetzt bist du dir bewusst, wie schwierig es sein kann, eine echte Uhr von einer Fälschung zu unterscheiden. Bei Wristler werden nur echte Uhren angeboten. Diese Sicherheit bieten zu können, war der Grund, warum wir Wristler überhaupt gegründet haben. Wenn du eine Luxusuhr kaufen möchtest, solltest du dich immer genau über den jeweiligen Händler erkundigen, Bewertungen lesen und Referenzen verlangen. Der Kauf bei einem zertifizierten Händler bietet dir viel mehr Sicherheit. Bezahle die Uhr vorzugsweise über ein Treuhandkonto, denn das ist für beide Parteien (Verkäufer und Käufer) am sichersten. Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß bei der Suche nach deiner nächsten Armbanduhr!